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    .Wir: Wie ist das bei Ihnen mit der Heirat? Sie erzählen ja nie in Ihren Bücher:  Jetzt habe ich mich verliebt.Es ist einfach der Sohn auf die Welt gekommen.( zum Beispiel die Geschichte, als der Vater das Kindweggenommen hat ) Ware Liebe nicht wie ein Spiel?Ceija Stojka: Das ist so und ich komm nicht wieder darüber hinweg.Ich kann es nicht mehr ändern.Wir: Aber der schönste Satz ist:  Reisende kann man nicht aufhalten. 78Was wir auch nicht verstanden haben: In Bergen-Belsen haben sie von einem Engländer eine Dose zumEssen bekommen.Sie sind von dieser Dose blind geworden.Ceija Stojka: Schau , das werdet Ihr gleich verstehen.Wenn Du Dir dem Körper alles entziehst, Du hast nurRüben und einmal alle drei Monate eine Kartoffel, und Regenwasser oder rostiges, schmutziges Wasser.ZumGlück hast Du einen Magen, der alles gut verdaut.Du trinkst viel Regenwasser.Du trinkst viel Tee, den DuDir aus Brennesseln machst.Du ißt das, was Du Dir gestohlen hast, eine Rübe, oder irgendwo gefundenhast.Du ißt alles, aber viel zu wenig.Du hast keine Vitamine.Du hast kein Brot.Du hast keine Milch.Duhast keine Butter.In Ausschwitz gab es noch Butter, wo anders aber nicht mehr.Wenn Du das drei Jahremachst und dann kommen die Amerikaner und bringen Dosen.Die Dosen haben wir miteinandervergewaltigt.dann kam das Fleisch mit dem Schmalz.und wir haben es gleich gegessen.Das kann derKörper nicht aufnehmen.Es hat sich sofort auf meine Augen geschlagen, da bin ich sofort blind geworden.Aber es war bald auch wieder vorbei.Momentan, nach 5 Minuten ungefähr, hat meine Mama zu mir gesagt: Du bleibst jetzt hier, ich geh zu den Amerikanern.Ich komm gleich wieder zurück. Währenddessen habenwir die Dosen aufgemacht und gegessen.Bis meine Mutter nach 10 Minuten zurückgekommen ist, war meinAugenlicht weg.Also hat sie mich bei der Hand genommen und hat gesagt:  Schnell, schnell, ich hab Dir einZelt aufstellen lassen.Du bekommst dort alles, Häferl, Glaserl, Brot. Ich habe dann gesagt:  Ja Mama, dasist alles sehr schön. Ich bin dann aber geflogen, ich habe mir es zuerst nicht sagen getraut.Wenn sie dasgehört hätte. Ja was ist denn los mit Dir? Schnell renn! Nun mußt ich ihr das sagen:  Mama i siech nix.Aber sie war so gescheit, sie hat gleich gewußt, was los ist. Du hast das Fleisch gegessen, sagt sie.Dann ist sie zu den Leuten gegangen, zu den Engländern.Sie haben mich in das Zelt gebracht.Dann hateiner gesagt:  Gib bitte die Zunge heraus!  Nein das mach ich nicht! Zwei Sekunden.das ist gleichzergangen auf der Zunge.Sie haben das ja gewußt.Wir: Wir haben gedacht die NAZIS wollten Euch vergiften.Ceija Stojka: Nein! Diese Schmalzbrot habe ich nicht angebissen, ich habe es nur angegriffen.Er hat gesagt: Nimm Dieses Brot! Ich habe auch so eine Klene wie Du. Ich hätte das Brot nie gegessen, weil dazu sindwir von Ihnen zu sehr gezüchtigt worden.Die Dose, die ich von den Alliierten bekommen habe, die haben wirgegessen.Das Schmalz und das Fleisch war natürlich zu stark für meinen Körper.Und da habe ich meinAugenlicht verloren und die Alliierten haben auch gewußt, daß Menschen, die leiden, gewisse Medikamentebrauchen.Das Pulverl war so klein, kaum zu sehen.Es ist sofort auf der Zunge zergangen und plötzlich sindmeine Augen wieder da gewesen.Aber was sein muß, muß sein.Das Schicksal hat mich eingeholt.Vor fünfJahren bin ich doch an dem einen Auge erblindet.Wir: Was war die Ursache?Ceija Stojka: Wenn Ihr das zweite Buch auch gelesen habt, wißt Ihr, ich hab einen zweiten Sohn auch nochgehabt.Er war ein schöner, fescher Mensch, ein super Musiker.Er war meine Sonne! Er war mein Leben,wie alle meine Kinder.Da gibt s keine Ausnahme, nicht das eine mehr, das andere weniger.Aber er war vielzu sensibel, viel zu schön für diese Welt.Diese reichen, hochgestellten, diese berühmten Menschen.er alsZigeunerkind war ein zu sensibler Mensch.Wir: Es hat uns so fasziniert, daß sie nie jemanden abgestempelt haben [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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