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.Das Gesetz muß auch die Männer erreichen, die eine große Macht an sichreißen und sich ihrer mit Vorsatz und in gemeinsamem Ratschlag bedienen, um ein Unheil hervorzurufen, das keinHeim in der Welt unberührt läßt.Der letzte Schritt, periodisch wiederkehrende Kriege zu verhüten, die beiinternationaler Gesetzlosigkeit unvermeidlich sind, ist, die Staatsmänner vor dem Gesetz verantwortlich zu machen.Lassen Sie es mich deutlich aussprechen: Dieses Gesetz wird hier zwar zunächst auf deutsche Angreifer angewandt,es schließt aber ein und muß, wenn es von Nutzen sein soll, den Angriff jeder anderen Nation verdammen, nichtausgenommen die, die jetzt hier zu Gericht sitzen".(53) Das Urteil von Nürnberg hat Aggressionskriege undVerbrechen gegen die Menschlichkeit nicht verhindern können.Aber sie wurden klarer definiert und damit leichtererkennbar.Seit "Nürnberg" will niemand mehr ein Aggressor sein.Die strafrechtlichen Konsequenzen fürVerletzungen des Völkerrechts und der Nürnberger Prinzipien sind allerdings selten eingetreten, da eine Instanz zurVerfolgung, ein ständiger Internationaler Strafgerichtshof, fehlte.Die Nürnberger NachfolgeprozesseDie ursprüngliche Absicht der Alliierten, weitere Prozesse vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnbergdurchzuführen, wurde nicht weiterverfolgt.Durch Kontrollratsgesetz Nr.10 vom 20.Dezember 1945 ermächtigtendie Gouverneure der vier Besatzungszonen die Besatzungsbehörden, zur Aburteilung von Kriegsverbrechern"geeignete Gerichtshöfe" zu schaffen.In der amerikanischen Zone wurden in Nürnberg zwölf weitere Verfahrendurchgeführt, die auch als Nürnberger Nachfolgeprozesse bekannt wurden.Anklage war gegen insgesamt 185Personen erhoben worden, verhandelt wurde gegen 177: Vier Angeklagte hatten Selbstmord verübt, vier waren fürverhandlungsunfähig erklärt worden.Die Vorbereitungen für die Nachfolgeprozesse hatten im Mai 1946 begonnen,während der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher noch im Gange war.Bald nach dessen Beendigung wurde dasAmt der US-Anklagebehörde eingerichtet und Telford Taylor zu seinem Leiter ernannt.Die erste Anklageschrift -Vereinigte Staaten gegen Karl Brandt (Der "Ärzteprozeß")- wurde am 25.Oktober 1946 eingereicht, am 9.12.beganndas Verfahren.Das letzte Urteil in den Nachfolgeprozessen erging am 11.April 1949.Die 12 Nachfolgeprozesselassen sich in fünf Gruppen untergliedern: Ärzte und Juristen: 39 Angeklagte SS und Polizei: 56 AngeklagteIndustrielle und Bankiers: 42 Angeklagte Militärische Führer: 26 Angeklagte Minister und hohe Regierungsbeamte:22 Angeklagte.24 Angeklagte wurden zum Tod verurteilt, 20 zu lebenslänglicher Haft und 98 zu Freiheitsstrafenzwischen 18 Monaten und 25 Jahren.Freispruch erging in 35 Fällen.Von den zum Tod Verurteilten wurden 12hingerichtet, einer an Belgien ausgeliefert (dort verstorben), 11 zu lebenslanger Haft begnadigt.Mit Gnadenerlaß vom31.Januar 1951 setzte US-Hochkommissar McCloy zahlreiche Strafen herab.(54)Auf der Grundlage einer vonTelford Taylor, Chefankläger in den Nürnberger Nachfolgeprozessen, erstellten Übersicht (55), folgt eine knappeSkizze der 12 Verfahren.Ärzte und JuristenDer ÄrzteprozeßIm Ärzteprozeß ging es vor allem um die strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Ausführung vongrausamen und häufig mörderischen medizinischen Experimenten, die ohne Zustimmung der betreffenden Opfer anKonzentrationslagerinsassen, Kriegsgefangenen und anderen Personen (einschließlich Juden und sog.Asozialen)vorgenommen worden waren.Die am 25.Oktober 1946 eingereichte Anklageschrift enthielt die Namen von 23Angeklagten.Karl Brandt war eine Zeitlang einer von Hitlers privaten Ärzten gewesen und war im Alter von vierzigJahren zur höchsten militärischen Stellung im Deutschen Reich als Reichskommissar für das Sanitär- undGesundheitswesen aufgestiegen, wobei er direkt Hitler unterstellt war; er war gleichzeitig Generalleutnant derWaffen-SS.Seine Behörde hatte die Aufsicht über alle militärischen und zivilen medizinischen Einrichtungen.Nachder Anklage wurden diese Experimente in Dachau im Interesse der Luftwaffe ausgeführt, um die Grenzenmenschlicher Ausdauer und Lebensfähigkeit in großen Höhenlagen zu erforschen und um die wirksamste Behandlungfür Piloten mit schweren Erfrierungserscheinungen festzustellen.In Dachau, Buchenwald und anderswo wurdenKonzentrationslagerhäftlinge mit Malaria, epidemischer Gelbsucht, Typhus oder anderen Krankheiten infiziert, umImpfstoffe und Medikamente zu prüfen
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